Meine Geschichte mit Merlin

 

Wie Ihr Euch vielleicht schon denken könnt, war Merlin eines der bereits auf der Seite Über mich erwähnten Pflegeponys von mir. Er kam mit zwei Jahren zu der Bauernfamilie, bei denen meine Pflegeponys standen. Merlin hätte geschlachtet werden sollen in seinem Zuchtbetrieb, da er, wegen eines steifen Beines und eines eingewachsenen Hoden, nicht zur Zucht geeignet ist. Da kurz vorher leider ein Pony der Bauernfamilie gestorben ist, entschlossen sie sich, Merlin zu übernehmen als Partner für das zweite Pony. Als er dort ankam, kannte er so gut wie gar nichts. Er war ein echter Wildfang und von praktischem Alltagsumgang war nicht zu reden. Mit viel Geduld und Übung arbeitete ich an diesen Themen und bildete ihn aus. Mit der Zeit wurde Merlin dadurch immer umgänglicher und machte brav bei den alltäglichen Arbeiten mit. Ich begann, ihn auch körperlich und emotional zu fördern und zu fordern, was Merlin grossen Spass machte. Auch als ich Bajazzo bereits hatte begleitete ich Merlin und Merlo (das zweite Pony) weiterhin regelmässig. Leider musste Merlo bald darauf eingeschläfert werden und Merlin stand nun allein in seinem Stall. Ich hatte aus Platzgründen nicht die Möglichkeit, mein Pferd Bajazzo zu ihm oder Merlin zu Bajazzo zu stellen und konnte mir zu diesem Zeitpunkt auch kein zweites Pferd leisten. Die Familie wollte jedoch auch nicht erneut ein zweites Pony dazukaufen. Deshalb wurde Merlin im Sommer 2016 leider verkauft. Ich wollte den Kontakt unbedingt aufrechterhalten, was jedoch die neuen Besitzer nach einigen Besuchen als unnötig und störend empfanden und nicht mehr wollten. Ich konnte nichts dagegen tun und musste den Kontakt schweren Herzens abbrechen. Jedoch bat ich darum, dass ich informiert werde, sollten sie Merlin aus irgendeinem Grund plötzlich nicht mehr wollen.

Jana und Merlin

Und tatsächlich, zwei Jahre später erhielt ich eine Nachricht: Merlin sei aggressiv zu den Kindern und sie wollen ihn deshalb verkaufen. Ich suchte sofort nach Möglichkeiten, um Merlin zu übernehmen. Zum Glück fand ich eine Kollegin, die bereit war Merlin mit mir gemeinsam zu kaufen. Wir übernahmen also Merlin im Oktober 2018 und ich war überglücklich, ihn endlich wieder in meinem Leben zu haben.

 

Leider hat die ganze Geschichte Merlin emotional, wie auch körperlich sehr mitgenommen und er hatte, als er zu uns kam, viele Baustellen. Er kratzte sich extrem, hatte kaum Muskeln und dadurch mehr Probleme mit seinem angeborenen steifen Bein, war ziemlich dünn und schwer aufzufüttern, wirkte «depressiv» und resigniert und reagierte in Futtersituationen oder direkter Konfrontation ansatzweise aggressiv. Glücklicherweise war ich schon in der Ausbildung zur Tierkinesiologin und konnte dadurch direkt beginnen, die emotionalen Themen anzugehen. Auch für die körperlichen Beschwerden und die Futterberatung hatten meine Kollegin und ich gute Kontakte und dadurch das Gröbste schnell in den Griff bekommen. Merlin geht es heute sehr gut. Er freut sich über jede Aufmerksamkeit und ist auf einem sehr guten Weg, die gemachten Erfahrungen zu verarbeiten und auch körperlich wieder komplett fit zu werden.

 

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